POLARVERMESSUNG
Material
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Theodolit
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Nivellierlatte
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Fluchtstäbe
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Maßband
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Protokoll
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mind. 2 Personen
Vorgehensweise
Die Polarvermessung wird von einem einzigen Theodolitstandort
ausgeführt, von dem aus man möglichst viele Punkte in maximal 100 m Entfernung
( der Genauigkeit wegen ) anpeilen kann.( Z.B. Hausecken, Bäume, Wegkreuzungen
) |
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Der Theodolitstandpunkt, in der Beispielskizze Punkt B, muß auf einer
Basis liegen. Basis nennen wir die Strecke von Punkt A zu B, und sie wird
uns die spätere Auswertung erleichtern. Die Entfernung von A zu B muß genau
bekannt sein, also mit dem Maßband ermittelt worden sein.
Nun peilt man von B zu A ( evtl. Fluchtstab ) und stellt durch Drehen
am Drehknopf für die Horizontalwinkelskala(12)
dieselbe auf Null Grad b.z.w. Gon. Die Null Grad für diesen Punkt A und
die Entfernung werden nun ins Protokoll eingetragen.
Jetzt werden die Punkte 1-3 von links nach rechts nacheinander angepeilt.
Die 2. Person stellt die Nivellierlatte an den zu vermessenden Punkten
senkrecht auf. Bei jedem Punkt wird der Winkelwert auf der Horizontalskala
abgelesen und protokolliert. Außerdem werden die drei Fadenkreuzwerte im
Okular auf der Nivellierlatte abgelesen und ebenfalls im Protokoll festgehalten,
um daraus später die Entfernung des Punktes ermitteln zu können. ( siehe
Entfernungsmessung
).
Protokoll
Als Protokoll reicht eine deutliche Skizze, auf der die ungefähre Lage
der Basis und der Punkte mit ihren Bezeichnungen verzeichnet sind. In einer
Tabelle werden die Richtungswinkelwerte und die drei Entfernungswerte eines
jeden Punktes festgehalten. Einige wichtige Entfernungen müssen zusätzlich
noch mit dem Maßband ausgemessen werden, wie schon bei der Basis AB.( z.B.
die Länge einer Hauswand ) Dies dient bei der Auswertung auch zur Kontrolle
der Messergebnisse.
Auswertung
Die Auswertung der Polarvermessung ist keine Schwierigkeit. Man benötigt
dazu einen rechtsläufigen Winkelmesser (Geodreieck) der der vom Theodolit
gemessenen Gradeinteilung entspricht. Nur wenn man in Gon gemessen hat,
aber nur ein Geodreieck mit Altgradeinteilung besitzt, muß man vorher die
Gonwerte in Grad umrechnen ( siehe Grad und Gon).
Dann zeichnet man zunächst die Basis AB in der maßstäblich verkleinerten
Entfernung auf das Blatt. Nun legt man den rechtsläufigen Winkelmesser
so an, daß der Nullstrich an der Basis AB anliegt, und der Mittelpunkt
auf dem Theodolitstandort B liegt. Nun können die verschiedenen Winkelwerte
der Punkte 1-3 direkt am Geodreieck abgetragen werden. Diese Punkte verbindet
man durch Hilfslinien mit B und trägt die ermittelten Entfernungswerte
maßstäblich auf den jeweiligen Richtungslinien ab. Mit Hilfe der ermittelten
Punkte und den bekannten Längen z.B. von Hauswänden erstellt man nun das
entgültige Kartenbild.
Siri Häussler,10.1.1997
Gestaltet im Rahmen des Projektes ENGL/EMIR (Prof.W.Hassenpflug/W.D.John)