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     Die Soundkarte: Die Zunge des Computers

 

Ausgerechnet um die Soundkarte ist es ruhig geworden, das Interesse der Multimedia-Liebhaber gilt eher neuen 3D-Grafikkarten und DVD-Laufwerken. Dies hat einen simplen Grund: Moderne Soundkarten sind technologisch ausgereift und bieten kaum noch Raum für bahnbrechende Neuentwicklungen. Der einfache Anwender ist ohnehin meist zufrieden, wenn er von seinem Betriebssystem mit einem ,,Tata" begrüßt und einem ,,Ping" auf eine Fehlermeldung aufmerksam gemacht wird. Der ursprünglich als reine Arbeitsmaschine konzipierte PC ist ohne Soundkarte lediglich in der Lage, mit dem eingebauten Lautsprecher (Speaker) ein grausames Spektrum an Pieptönen wiederzugeben. Genutzt wird der Speaker fast nur noch vom BIOS (Basic Input Output System), das beim Hochfahren des Rechners die Hardwarekomponenten überprüft und bei Fehlern schrille Warntöne ertönen lässt. Erst eine Soundkarte macht den PC zu einer Musikmaschine, die in HiFi-Qualität Audiosignale aufnehmen, wiedergeben und bearbeiten kann. Sie ermöglicht das Abspielen von Musik-CDs über das CD-ROM-Laufwerk, das Steuern des PCs mit Spracherkennung oder das Telefonieren über das Internet. Einige Hersteller von Motherboards haben die Soundchips schon auf ihrem Board integriert, in der Regel muss jedoch eine Soundkarte auf die Hauptplatine aufgesteckt werden. Soundkarten unterscheiden sich in ihren Bussystemen. Der Bus ist die Verbindung zwischen Erweiterungskarten und Hauptplatine. Der alte und langsame ISA-Bus  wird nur noch für ältere Modelle benötigt. Der PCI-Bus überträgt Daten wesentlich schneller, bereitet aber alten MS-DOS-Anwendungen manchmal Probleme: Das Programm bleibt stumm. Ähnlich dem Bussystem gibt es auch eine Softwareschnittstelle. Bis vor wenigen Jahren noch war die Kompatibilität von Soundkarten zum „Soundblaster“-Standard unerläßlich, heute werden die Karten unter Windows über die Software DirectX angesprochen. Da nahezu alle Soundkarten von der Softwareschnittstelle angesprochen werden können, sind Kompatibilitäts- und Treiberprobleme zur Ausnahme geworden. Zunehmend werben Hersteller mit dem Prädikat „3D-Sound“:
Zeitliche Verzögerungen zwischen dem linken und rechten Stereosignal sollen einen räumlichen Eindruck der Klänge vermitteln. Die vielen erhältlichen Karten bieten dabei eine ganz unterschiedliche Qualität, oft ist ein räumlicher Effekt nur vage zu erhören. Ein zweifelsfrei beeindruckendes Erlebnis, das bisher fast ausschließlich das Kino zu bieten hatte, ist das Dolby-Surround-Verfahren. Ein komplettes  Dolby-Surround-System besteht aus mindestens fünf Lautsprechern, im besten Fall noch aus einem Subwoofer für einen ordentlichen Bass. Der Zuhörer sitzt zwischen den Lautsprechern und nimmt die Klänge dort wahr, wo sie her kommen:
Nebengeräusche von links oder rechts, Hintergrundgeräusche von hinten, Dialoge von vorne. Für alle 3D-Effekte gilt:
Das Programm, in der Regel das Computerspiel, muss für die entsprechende Technik programmiert sein und den jeweiligen Standard unterstützen. Für anspruchsvolle Spiele und Musikanwendungen sind die Midi-Fähigkeiten (Musical Instruments Digital Inteface) von großer Bedeutung. Die Soundkarte liest die in einer Datei abgespeicherten Noten eines Musikstückes und gibt dieses mit den zugewiesen Instrumenten wieder. Statt einen Ton nach dem alten FM-Standard  (Frequenz-Modulation) nur nachzuahmen, speichern moderne Wavetable-Karten Töne von Instrumenten, beispielsweise von einem Klavier, digital auf ihren Speicherchips. Das Klangerlebnis ist so wesentlich natürlicher.
Dank neuer Komprimierverfahren und großer Speichermedien geht der Trend aber dahin, Musikstücke nicht von der Karte generieren zu lassen, sondern komplett auf der Platte oder CD abzuspeichern. Die gängigsten Formate dieser Technik sind der Wave- und der erfolgreiche MP3-Standard.

Soundkartenglossar


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